the sky is something you reach for

Das kleine, spitzwangige Männchen (gelb) hat mich am Genick gepackt. Es schüttelt mich, schüttelt die Worte in meinem Kopf und die Gefühle in meinem Bauch durcheinander; schüttelt mich, bis ich nicht mehr weiß, wo oben und wo unten ist.
Zweifel liegt wie Nebel über dem Trümmerfeld meiner Gefühle, schleichend umfängt er einst klare Gedanken und verdichtet alles zu einem Brei, einer undurchsichtigen Suppe, in der ich blind herumtappe, hilflos darin fische. Blitzend taucht dann und wann ein Gedanke auf, springt neckisch einen Bogen, taucht wieder unter, ehe ich ihn richtig ins Auge fassen kann.

Es ist ein sinnloses Unterfangen, einen von ihnen greifen zu wollen; ich versinke im Schlamm meiner Empfindungen. Blubbernd umgibt er bereits meine Knöchel; ich, mit der Angel in der Hand, knöcheltief im Morast.

Und der Nebel ist so dicht.

see, I thought love was black and white

Ein guter Film schafft es, dir die Parallelen zu deinem eigenen Leben zu zeigen. Man kann es Leuten ansehen, wenn ihnen die Parallelen bewusst werden.
Eben haben sie das Geschehen noch mit diesem entspannten Ausdruck im Gesicht verfolgt, den man nur zu gut von sich selbst kennt; dieser schlaffe Ausdruck des genussvollen Nichtstuns. Doch dann auf einmal weicht der glasige Blick einem Aufleuchten; ein Ruck geht durch ihre Körper.
Sie erstarren. Die Augen weiten sich, weit, ein wenig weiter noch; sie könnten nichts entgegen, wenn man sie jetzt ansprechen würde. Sie sind wie in Trance. Die Parallelen sind überdeutlich, sie leuchten von der flimmernden Leinwand; brennen sich tief ins Bewusstsein, brennen eine Träne die Wangen hinab.


missy higgins - where I stood.
(cos I don't know who I am without you)