take me somewhere

Zu viele Gedanken haben zu viel in Nichts hineingedeutet.

Sie verführt dazu, mit ihren blitzenden Augen und den neckenden Worten, doch mehr ist es nicht; mehr will sie nicht. Und vielleicht sollte ich mich damit abfinden, dass wir nie mehr miteinander zu tun haben werden als jetzt, uns nie wirklich nahe kommen werden; nie näher als an diesem Abend. (Sie malt Sterne auf Haut, die nicht meine ist. Sie versprüht Blicke, die nicht mir gelten.)

Es gab so viele Möglichkeiten, so viele wir-sind-allein-und-jetzt?-
Momente, und es ist nichts passiert. Weil es nie gepasst hat, und es wird nie passen, und ich werde trotzdem weiterhin erröten, wenn sie bemerkt, dass ich sie ansehe, und es wird aber nie weiter gehen.

Einmal, einmal verließ sie die abendliche Runde etwas früher als alle anderen, und nach einer Weile verlangte es mich so sehr danach, ihr meine Zuneigung zu zeigen, dass ich vorgab, auf die Toilette zu müssen. Die dunkle Treppe hinauf tastete ich mich, dort das Schlafzimmer; ich stand schwer atmend vor der Tür und streckte nur langsam die Hand aus.
Vorsichtig und leise wollte ich sie öffnen, doch die Tür quietschte unbarmherzig laut, und deshalb stieß ich sie rasch auf, das Geräusch in meinen hämmernden Ohren nachhallend.
Ich stand da und atmete gepresst, schaute auf sie hinunter, wie sie im Bett lag; eine ganze Weile. Ich stand einfach nur da, die Stille drückend, bewegungslos, erstarrt. Dann fasste ich mir mein lauthals pochendes Herz und strich ihr mit der Hand flüchtig übers Haar, einmal, zweimal. „Schlaf schön“, flüsterte ich leise, und schloss die Tür rasch wieder hinter mir, lautlos, dieses Mal.
Ob sie bereits schlief?, vielleicht; ich weiß es nicht, und ich werde
sie nicht danach fragen.
Denn den Zauber, den will ich bewahren.

3 comments:

  1. "vergeben" ist fast genauso schlimm wie "vergebens".

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  2. sie ist nicht vergeben, aber was aendert das schon?

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  3. wundervoll geschrieben ***

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