like a breeze just passing through

Dafür gibt es keine Worte. Natürlich nicht.

In getrennten Betten lagen wir, mit einem Mal bildete ihr Arm eine Brücke. Fordernd. Meine Finger glitten vorsichtig über ihre Haut. Meine Hände schweißnass, erst allmählich trocknend, und wenn ich hätte Gedanken lesen können, in diesem Augenblick, ich hätte es getan. Ich hätte es getan, um zu erfahren, ob es ihr gefiel, was sie empfand, ob sie empfand, was ich fühlte. Was ich fühlte?
Was fühlte ich?
Vollkommenes Durcheinander. Überforderung ob der Zärtlichkeit. Zärtlichkeit, das bedeutet mir etwas, das lässt mich nicht kalt; ihre Finger strichen über meinen Arm und mein Arm gab sich ihr völlig hin, reagierte auf den Druck ihrer Fingerspitzen, schmiegte sich ihnen entgegen. Mein Kopf füllte sich mit Glückseligkeit, mit Genuss, nur hin und wieder, warnend, ein leiser Schrei – Sei vorsichtig. Verlier’ dich nicht. Das ist nicht so gemeint, ist nicht so gemeint, bleib ruhig. Der Film auf der Mattscheibe lief an mir vorbei, der tatsächliche Film spielte sich auf unseren Armen ab, dem wechselnden Hin- und Herstreichen. Ich glühte. Ich wollte nicht glühen, wollte nicht diesen beschleunigten Herzschlag spüren bei dem Gedanken, es sei gewollt und ich durchschaut. Aber sie streichelte mich, verdammt, man streichelt doch niemanden, den man nicht mag, sie mag mich, wie sehr mag sie mich.

Später lag sie neben mir, zerfließend mit der Dunkelheit, und sagte, meine Finger hinterließen brennende Spuren auf ihrer Haut. Ich fand keine Worte.

Es gab keine Worte.

10 comments:

  1. Kann ich mal ganz bköd & direkt fragen, ob du homosexuell bist? Für mich macht das alles sonst wenig Sinn, so vom Inhalt.
    Grüße!

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  2. interessante schlussfolgerung, natuerlich geht es in die richtung. doch, vergiss die schubladen. (wie waere es, wenn du mal versuchen wuerdest, ein wenig mehr als nur die oberflaeche zu sehen?)

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  3. In dem Fall brauche ich Schubladen. Diese Zärtlichkeit, wie du sie beschreibst, klingt nicht nach einer normalen Freundschaft, sondern nach mehr.

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  4. glückliche 'keine worte'

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  5. das ist so wunderschön. unglaublich gut geschrieben. ich kenne dieses gefühl.

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  6. steffi - :-)

    to01 - vielmehr verwirrte 'keine worte', der kopf wie leergefegt; glueck? ich weiss nicht.

    paleica - vielen dank + das freut mich :-)

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  7. ich empfände glück /w dieser worte und für den leergefegten kopf. es ist ein schritt, findest du nicht?

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  8. thank you, that's a big compliment to me, so sweet! Too bad I can't read german.

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  9. to01 - leere kann auch bedrueckend sein. aber ja, es ist ein schritt; richtungslos, aber ein schritt.

    carocream - you'r welcome :-)

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