summer days drifting away

To the summer nights, die Musik hat sie voll aufgedreht,
wir brettern über die Autobahn.

Ihr Zimmer ist nur provisorisch hergerichtet, eine Matratze in der Ecke, ein paar alte Kommoden, der Schlüssel knarrt im Schloss, da liegt eine leicht angestaubte Bibel, ein orientalisch anmutendes Schmuckkästchen ohne Inhalt, ich luge vorsichtig hinein, schließe den Deckel dann enttäuscht wieder. Kitschige Engelsbildchen häufen sich, ich schiebe sie beiseite, greife nach dem Photoapparat im hintersten Eck. Klobig liegt er in der Hand, laut klicksurrend der Auslöser, es ist kein Film eingelegt, ich schieße trotzdem Photos; eins von den Regentropfen an der Fensterscheibe, eins von unserem Schlaflager auf dem Boden, der zurückgeschlagenen Bettdecke.

Eins vom nassen Rasengrün da draußen.

Die Tür geht auf, ich drücke den Auslöser; erschrocken zuckt sie zurück, reißt die Hände vors Gesicht. Ich lache über ihren verdutzten Gesichtsausdruck, kein Film drin, erkläre ich, lege die Kamera zurück, schweren Herzens, noch ein wenig Staub weggestreichelt.

Und ich hätte gern ein Photo von ihrem schiefen Lächeln gemacht, dieses schiefe Lächeln mit zusammengekniffenen Augen, wenn sie mich so anschaut, und dann muss ich lachen und ihre Mundwinkel kräuseln sich, noch mehr, noch ein bisschen mehr, bis ich schnell die Augen schließe, weil dieser Blick alles in mir kribbeln lässt.

Wie sie neben mir lag und alles an mir strebte zu ihr hin, aber ich traute mich nicht, traute mich partout nicht, sie zu berühren, obwohl die Nacht doch so intensiv, so zärtlich gewesen war. Erst nach einer Weile des stummen, blinzelnden, halbgelachten Nebeneinanderliegens endlich meine Hand in ihre gelegt, und da lag sie in einer Kuhle und wurde gestreichelt, sachte Bewegungen, fast schon zu viel.

Eigentlich zu wenig.

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