until your face turns blue

Der Wind weht den Rauch ins Zimmer.

Ein paar Ascheflocken lösen sich von der Zigarettenspitze. Unwirsche Handbewegung, vom Ärmel gewischt, taumelnd das Fenster geschlossen. Bleiches Gesicht im Spiegel. Egal, gedacht, was ist schon von Bedeutung.

Review.

In immer schnelleren, energischeren Schwüngen dreht sie sich um die eigene Achse, das Gesicht vor Anstrengung verzerrt, und wirbelt diesen Wunsch nach Vollkommenheit auf, wirbelt auf, was längst vergessen war, und etwas in meiner Brust verkrampft sich.

Schwarz rauschender Flügelschlag, rotglühende Augen; seltsam befreiend. -

Ständig diese Momente des Wiedererkennens. Ihr Blick auf der wunden, aufgebissenen Fingerkuppe, und dann ihre Entscheidung, sich dem Schmerz zu stellen, ja, ihn nicht nur in Kauf zu nehmen, sondern ihn auf eine Art und Weise zu genießen, wie man nur Schmerz genießen kann. Schmerz als süße Strafe; und das Blut im Waschbecken, ihr panischer Blick im Spiegel.

Ihre Angst, sich fallen zu lassen; ihre Art, im Bett zu liegen, sich ihrer selbst vollkommen bewusst. Die Träger ihres Nachthemds; wie sie sich bewegt, mit solcher Zielgerichtetheit. Leben um zu tanzen, um das Leben zu spüren, um ES zu spüren, das Unbenennbare; sie nennt es Perfektion, ich nenne es, sich in der Leidenschaft verlieren.

Weißtränende Augen, die Bitte um Verzeihung, Vergebung, die niemand gewähren kann – Schweig!, will man sie anfahren. Und dann lebt sie endlich, lässt sich endlich darauf ein, und in den zuckenden Bildern erkennt man ebenfalls sich selbst, sich selbst im Rausch, und als da wieder Klarheit ist, stellt sich auch die Verlorenheit wieder ein. Und die Kälte.

Und dann eine Hand im Taxi, die keine Scham kennt, dafür aber meine wildesten Träume. Ein Traum im Traum im Film. Da war nie Blut, ist nie Blut gewesen, und auch kein Kuss, und keine Hand. Zurück bleibt pure Aufgewühltheit. Stumme Entrücktheit.

Ein langsames Zurückfinden in die eigene, kleine Realität.