'til there's flowers on the wallpaper

Kaffee klebt an den Fingern. Musik dröhnt aus dem Zimmer schräg über mir, windet sich durchs gekippte Fenster; Schweiß sammelt sich in den Kniekehlen. Ich atme, ich nehme wahr; ich bin?

Sie hat sich trotzig auf den Boden sinken lassen, umschlingt ihre Knie mit den Armen. Aus einem plötzlichen Impuls heraus setze ich mich ihr gegenüber und greife ihre Hände, die längst genauso groß sind wie meine, greife nach ihnen und halte sie fest und sage nichts.

Einige Zeit sitzen wir einfach nur da, obwohl so viele Dinge zu tun sind, und gefordert werden; wir sitzen einfach da und atmen den Augenblick in sachten Zügen ein.

Ich sitze da, und ich glaube, sie zu begreifen, begreife ihr kleines Wesen mehr denn je, und eine gewaltige Zärtlichkeit überrollt mich, und ich bleibe stumm da sitzen und gebe mich ihr hin, und versuche, mich nicht darin zu verlieren. Und vielleicht spürt sie das.

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Am Ende bin ich immer noch da, und sie ist immer noch da. Aber die Angst, sie zu verlieren, ist ein bisschen größer geworden.

3 comments:

  1. Wenn man ab und zu nach der Hand des anderen greift, spürt man wenigstens, dass derjenige entgleitet. zumindest körperlich. das heißt aber noch lange nichts.

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  2. man ist regelrecht anwesend

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  3. begreifen. und angst haben.

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