movin talkin walkin breathin

Von der glatten, frisch geteerten Straße, auf der ich langsam, suchend, mit meinem Fahrrad entlang rollte, ging eine angenehm schläfrige Wärme aus. Laternen erhellten die Nacht nur spärlich, vereinzelte Lichtpfützen in wolkenverhangener Dunkelheit, und als ich auf gut Glück in einen der Hauseingänge einbog, war mir,
als habe mich jemand für eine Rolle in seinem Film ausgesucht,
die ich weder hatte spielen wollen noch verstand.

Die Namen auf den Klingeln, kaum zu entziffern, schienen allesamt fremd; wie hieß er noch gleich mit Nachnamen? Die Schildchen an den Briefkästen waren ordentlicher beschriftet worden; während ich mein Fahrrad an die Mauer lehnte und abschloss, drangen Stimmen und gedämpftes Gelächter an mein Ohr. Ja, ich war richtig, ich erkannte seine Stimme, und die von F. und S.; den Kopf in den Nacken gelegt, erahnte ich, weit über mir, das Küchenfenster und einen Stern, der mir hinter einem dünnen Wolkenfetzen zublitzte.

Die Klingel gedrückt, beim Summen des Türöffners leise gelächelt, dann das Treppenhaus, seltsam vertraut-unvertraut. Seine Stimme, gerufen, "Wer ist da?" – Wer wohl, "Ich!", und nicht den Ausdruck auf seinem Gesicht sehen können, ob Freude oder Unwohlsein oder Verwirrung. In die Wohnung, in die Küche treten und damit ins Lachen, in die Vertrautheit.

Der Abend verflog während die Gesprächsthemen die Farbe wechselten, hin und wieder brachen wir minutenlang in Gelächter aus; diese Art von Lachen, bis der Bauch schmerzt und dennoch. Hin und wieder ertappte ich mich dabei, wie ich ihn und S. beobachtete, wie die Übelkeit in mir hochstieg, wenn sie miteinander redeten, in diesem Ton, diesem anzüglich-überheblichen Tonfall, neckend, vielleicht; ich setzte mich auf den Balkon. Atmete tiefe Züge Nachtluft und Grillengezirp, schloss die Augen.

beneath the milky twilight

happened three months ago.

A. (19:37):
i was dreamin about us hiding at the tree & kissin you

me. ‎(19:43):
oh, that's ..

me. ‎(19:45):
well anyways, I hope it was good and I'm a good kisser in your dreams :-D

A. (19:46):
well you got me wrong. i meant it in an equivocating way.. "dreaming about" should be taken as "wish it has happened"

me. ‎(19:47):
oh.

me. ‎(19:47):
okay I'm cool with it


Vielleicht die größte Lüge, die ich je von mir gegeben habe.
Wer weiß.

if it's true what they say

Im Moment des Schreibens verliere ich mich in den Worten,
vergesse das Ursächliche,
und es schwebt nur noch wie eine leise Ahnung
über mir.

Die Wärme der Sonne wird von Minute zu Minute weniger intensiv, schwächt immer mehr ab, doch die Häuser haben viel davon gespeichert; man spürt das, wenn man nah an einer Hauswand entlang läuft, beinahe visuell wahrnehmbar ist diese Wärme dann, die von den Backsteinwänden ausgeht.
Die Blätter des wilden Weines, der an einer dieser Hauswände empor rankt, werfen verwischte Schatten auf ihren ungleichmäßig verputzten Untergrund. Als habe jemand mit Tusche und Pinsel gespielt, dahingemalt, leicht und elegant, wie japanische Schriftzeichen, und ebenso verwischt.