to knock the knives out bloody cold

Wann sie sich geoutet habe, frage ich,
und sie sagt, mit dreizehn.
Mit dreizehn war ich noch ein Kind.

draußen / kopflose gestalten in
schaufenstern / ein
motorrad, umgestürzt, wie ein verendetes tier
im schnee. / dass meine
füße ganz warm sind fällt mir
erst später auf. / schnee knirscht
verheißungsvoll, einem ge
danken geht die luft aus. / ich
gehe weiter.

two hearts with accurate devotions

Hauchdünne Schneescheiben, flüsternd auf Nasenspitzen.

Kitzelnd, zerschmelzend in so kurzer Zeit,
kaum kann man von Zeit sprechen,
das Wort zerfließt in Sekundenschnelle.

Da, wo das Licht hinreicht, schneit es Glitzerstaub vom Himmel, recken sich Hälse aus Schalbergen, verkriechen sich Ohren in Pelz. Die Kälte macht nur vor den Manteltaschen Halt, vergnügt ballen sich Fäuste, erschnuppern Nasen glimmende Dunkelheit. Süßschwer und schneidend ist die Luft, mandelknusprig, kalt kandiert. Die Menschen atmen Wolken, sprechen Wolken; eine gelachte Wolke steigt auf, steigt auf und verflüchtigt sich wie die anderen, wie alles, und doch war sie da, denke ich.

Sie war da.

smoking a lot of cigarettes lately

Sie sitzt da und kritzelt irgendetwas, dann schaut sie hoch.

Schaut mich an, mit zusammengekniffenen Augen. Kritzelt wieder. Schaut wieder hoch. "Ich mag dein Profil", sagt sie und ich winde mich vor Verlegenheit, winde mich antwortsuchend.

Ich war den ganzen Abend darauf bedacht gewesen, ihr nicht zu nah zu kommen, mich ihr nicht aufzudrängen. Sie hatte sich neben mich gesetzt, das war nicht geplant, ich wollte ihr lieber gegenüber sitzen, aber so war die Nähe eben doch da, und die Füße berührten sich mitunter, zufällig, ich rutschte fort von ihr, um ihr Platz zu geben. Meine Beine als Barriere zwischen uns, irgendwann nicht mehr, irgendwann lag sie mit dem Kopf bei mir und meine Hand streifte ihr Haar, das war schön.

Und ich denke, wenn du mich zeichnest, dann ist es dem ähnlich, was ich getan habe; ich habe dich beschrieben, habe über dich geschrieben, von dir. Ich war dir nah in Worten, du bist mir nah mit Stift und Papier. Jemanden beschreiben, jemanden malen; eine vage Intimität geht davon aus, das ist wie die Nahaufnahme einer Photographie, wie ein Entlangstreichen.

Ein kaum spürbares Streicheln.