talking about happy days

Schläfrigkeit umfängt mich wie eine sanfte Umarmung,
lässt meine Atemzüge tiefer, ruhiger werden,
und alle Glieder so schwer.
Gestern noch tatendurstig nach Veränderung gelechzt,
und jetzt gesättigt in den Sessel gesunken,
vorläufig nur, natürlich, denn
was wäre das Leben ohne seinen Antrieb?

Ich komme nicht los von ihr, von ihr und wie sie da stand und es war dunkel, um uns herum; es regnete, ich fror und ließ den Rauch langsam meinen Lippen entweichen, und dann küsste sie mich. Wir uns. Wir uns noch mehr. Ich meine, es ist nicht das Küssen an sich, nach dem ich mich sehne; es ist die Vertrautheit, die dabei entsteht. Je länger wir uns küssten und je länger ich ihren Atem ganz nah spürte, desto wärmer wurde mir. Desto heftiger empfand ich.

Und wir rauchten noch ein bisschen, natürlich war das Zigarillo irgendwann kalt und ich warf es amüsiert in die Dunkelheit, amüsiert, weil wir nicht voneinander lassen konnten. Weil sie vermutlich vergessen hatte, dass es überhaupt ein Zigarillo gab. Und wir tauschten Worte aus, ehrliche Worte; es schien, als sei es nie ein Problem gewesen, miteinander zu sprechen, das fühlte sich so gut an. Sprechen, küssen, lachen, sprechen. "Was willst du?", fragte sie mich, und ich war betrunken und irgendwie drehte sich alles, und doch war es noch nie so klar. "Dich", antwortete ich lachend, und dann, ernster: "Öfter mit dir zusammen sein." Sie wand sich.

Und unsere Hände finden einander, ich lächle jemanden an, aber das Lächeln gilt ihr. Gilt ihr, und ich fühlte mich noch einen Tag später gut, fühlte ihre Zärtlichkeit an mir haften, und ich glaube, manchmal braucht es ganz einfach die Zärtlichkeit eines anderen um die eigene Zärtlichkeit zu sich selbst wiederzufinden.

drop the lights, shine the spotlight

Lachend und rufend und zusammen durch die Kälte.
Lachend und rufend, zusammen durch die Nacht.

Und sie schaut mich so an und ich schaue zurück und alles verschiebt sich, alles zieht mich zu ihr hin. E. rückt in den Hintergrund, verschwimmt beinahe vollkommen mit den Kacheln an der Wand, und erst, nachdem unsere Lippen sich berührt haben, wird mir seine Anwesenheit wieder bewusst. Ich schrecke kaum merklich zurück, und sie dreht sich zu E. hin, "Du wusstest es doch schon, oder?" E. verneint, ich wage kaum, zu ihm hinzusehen, meide seinen Blick. Küsse sie sanft auf den Nacken. Meine Hände suchen ihre Haut.

Und ich freue mich. Freue mich so sehr, dass ich E. zurufe, wir würden tanzen gehen, und dann strahle ich alle Leute auf der Tanzfläche an, strahle auch S. an und sie, dabei wollte ich mich ganz insgeheim freuen, aber es klappt nicht, das mit dem Geheimhalten, und leise flüstere ich "Fuck!", ganzer Ausdruck meiner hilflosen Freude und der Unfassbarkeit des soeben Geschehenen.

Fuck, sie hat mein Leben auf den Kopf gestellt. Fuck, ist das wirklich passiert? Fuck, das ist so groß, so unfassbar groß, und ich tanze wie betrunken, tanze wie in Trance.

Auf dem Rückweg nach ihrer Hand getastet, dann ihr Arm um meine Schulter. Wie selbstverständlich, und ich schlang meinen Arm um ihre Hüfte und griff mit der anderen Hand ihre Finger, die so eine unsagbar beruhigende Wirkung haben, wenn sie diese langsame Streichelbewegung machen, und fühlte mich – glücklich? Ja.

Ja, verdammt.

Weil es sich so gut anfühlte, sie vor aller Augen zu küssen.

getting next to nowhere

Ich hätte jetzt gern ein Stückchen Sonne,
auf einem Teller serviert.

Mit diesen kleinen Kuchengabeln,
die Schichttorte akkurat zerteilen können
und deren metallener Geschmack auf der Zunge nachklingt.

Und ich würde jedes Stückchen genüsslich in meinem Mund zergehen
und die Wärme in meinen Bauch wandern lassen.

like a cheap metaphor

Der Himmel besteht nur aus Wolken, kalt nass grau;
kriechendes Grau, stechendes Kalt, gefrierendes Nass.
Ich rede und lache und denke, und doch fehlt irgendetwas.

Nichts ist wie es scheint, Schein ist Trug, Trug ist mein. Mein Leben. Was habe ich denn, wer bin ich denn, was sind meine Ziele? Wer bin ich, wenn mich niemand anschaut? wenn niemand hinsieht? Wie klingt meine Stimme, wenn niemand zuhört? Habe ich eine Stimme? Und vor allem; wie handle ich, wenn mich niemand bewertet?

      « wenn es ein ziel gaebe, nur mal angenommen.
        angenommen, es gaebe am ende eine art bilanz,
        gaebe sinnvoll und lose dinge, und was,
        wenn du dein leben nur mit denen verbracht hast,
die am ende nicht zaehlen?
was dann? »

Was dann.