patchwork souls move closer

Ich sehe, wie du mich anschaust, und alles, was ich denken kann, ist, dass du es verdienst, genau so angesehen zu werden. 

Also lass mich, lass mich allein. Lass mich in Ruhe, ich meine es nicht so, bleib hier. Hör auf. Hör auf, so gut zu mir zu sein; hör auf, mich so anzuschauen. Ich kann nicht, kann dir nicht geben, was du suchst, ich will. Ich will es versuchen.

Ich stochere in einem Gefühlschaos, über das ich längst den Überblick verloren habe. Ich suche nach Struktur, nach dem kleinsten bisschen Halt, aber da ist nichts, nichts, dessen ich mir sicher sein kann. Was will ich, was will ich nicht; was gibt mir das Recht, zu entscheiden.

Wenn du mich ansiehst, mit dieser vollkommenen Offenheit. Da ist nichts Falsches in deinem Blick; nichts, was mir den Weg versperrt, absolut nichts. Alles, was mir entgegen strömt aus diesem Blick, ist Wärme. Wärme von einem solchen Ausmaß, dass ich mich schäme, sie anzunehmen. Ich schäme mich, wie man sich für ein viel zu großes Feuer schämen kann, wenn man der einzige ist, der sich daran wärmt, obwohl doch so viele frieren. 

Gib mir Schmerz. Gib mir Enttäuschung, und Wut, und Dunkelheit, denn das ist mir vertraut; das sind Dinge, mit denen ich etwas anfangen kann. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll; mit dem, was du mir anvertraut hast. Was du mir gibst. Du hast dich mir entgegen geworfen, noch sehr viel entschlossener, als ich geahnt hatte, und jetzt halte ich dich, und du mich, und wir uns gegenseitig, und ich warte auf den Fall. Aber du lässt nicht los.

Du hast noch immer nicht losgelassen.

footsteps on the concrete

Noch kleben ein paar Blätter wie vergessen an Astspitzen.

Die meisten finden sich am Boden wieder, in spielerischen Kreiseln, und dann vermatscht, verrottend. Die Kälte greift den Menschen ungeniert dahin, wo es sie ohnehin schon friert. Der Wind fährt ihnen beschwichtigend durchs Haar.  

Er sagt: Langeweile führt zu Stumpfsinn. Langeweile, und dieser damit verknüpfte, ständige Drang nach Neuem, nach neuer Information, neuem Geschehnis in allem, bloß nicht in der eigenen Welt; ich weiß nicht, das macht mich krank. Ich klicke, ich rase durch virtuelle Räume, grase sie nach Worten ab, nach neuen Worten, und dort war ich schon, aber hier noch nicht, und hier finde ich nur, was bereits bekannt ist, also: weiter. Weiter, klick, ich komme nicht zur Ruhe, ich kann die Sucht nicht stillen, diesen Durst; es gibt so vieles, was entdeckt werden will, und wenn ich nur einen Moment inne halte, steigt der Durst mir wieder die Kehle hoch, trocknet mir den Mund und lässt mich lechzen nach mehr.