als widerstrebe es ihm, zu beginnen.
Und dann trödelte er noch ein Weilchen vor sich hin,
füllte mich mit ozeanblauer Melancholie,
ließ mich wogen und schwanken und zerstäuben,
bis ich ihn an der Hand hinter mir her zog
und die Tür hinter uns schloss.
Die Zeiten seien vorbei, dachte ich, sage ich; die Zeiten, in denen man als Teil einer Gruppe gelangweilter Jugendlicher an einem unbestimmten Ort steht und sich überlegt, was zu tun sei. Hierhin oder dorthin oder lieber doch – nein. Sie steht etwa zwei Meter von mir entfernt, sie lacht, und dann schaut sie mich an und ich schaue zurück und es ist viel zu intensiv, ich spüre, spüre körperlich eine Art Stromstoß meinen Körper durchzucken, so heftig und so stark, dass ich wegschauen muss.
Und sie sagt, ihre Hände seien kalt, aber ich traue mich nicht, sie wärmend zu umfassen. Erst später, später fasse ich ihre Hand, ziehe sie hinter mir her; sie hatte sich schelmisch auf die Unterlippe gebissen und ich wusste, was sie wollte.
Nackt und hässlich weiß, die Toilette, das Klopapier, kein Platz für Romantik, ich schaue sie an. Sie folgt mir. Sie drückt unendlich langsam die Tür hinter sich ins Schloss und beginnt, unendlich langsam, mich zu küssen. Hungrig erwidere ich den Kuss, es werden viele Küsse, meine Hand sucht ihre Haut, unsere Körper aneinander gepresst, fest und fester, eng und enger.
Er spricht mit gedämpfter Stimme, ich muss mich zu ihm hinneigen, um ihn zu verstehen; die Musik wummert neben uns, auf der Tanzfläche zuckende Körper in buntem Licht. Eine tiefe Ruhe ergreift Besitz von mir, ich muss zuhören und das Richtige sagen, ich bin mir sicher, dass ich es kann. Wir stecken uns Zigaretten an und ich schlage die Beine übereinander; er redet, macht eine Pause, spricht weiter.
Langsam ließ ich den Rauch aus meinem Mund entweichen, trockener Mund, bitterer Geschmack, aber der Rauch. Der Rauch. Ich streckte die Beine von mir und sah ins Nichts, während T. sprach, während ich mir überlegte, was zu sagen sei; sie schmiegte ihren Kopf an meinen, eine leichte Bewegung nur, und doch.
unglaublich. unglaubliches talent, wie zucker für die seele. wunderschön und danke sehr!
ReplyDeleteJa, meistens anders. Aber man kann dazu lernen. Man kann seine Träumereien genießen und sie trotzdem nicht all zu ernst nehmen.
ReplyDeletemixtick - talent wie zucker hat mir noch niemand bescheinigt, und erst recht kein unglaubliches. vielen dank. (salzig / scharf finde ich allerdings auch nicht schlecht ;-)
ReplyDeletestricksogge - irgendwann vermischt sich das. und wenn man anfaengt, die traeume wirklich zu wollen, erst recht.