Schaue stumm dabei zu, wie sie mein Inneres herausreißt, um darin herumzuwühlen, und ich sage ihr, dass sie schön aussieht, dabei, und sie sagt, das helfe jetzt auch nicht mehr.
Ich liege in ihrem Bett während sie spricht, und sie spricht mit klarer Stimme, obwohl auch in ihrem Blut noch immer der Alkohol seine Bahnen zieht. Ihre Worte schneiden buchstäblich in mein Fleisch; sie sagt, ich könne nicht in ihrem Bett schlafen, schließlich hätten wir nichts mehr miteinander, und ich versuche es lachend abzutun und ihr die Lächerlichkeit vorzuführen, aber es klappt nicht, klappt nicht und ich liege stur und verletzt in ihrem Bett und weigere mich, umzuziehen. Lausche dann den Geräuschen, die sie im Bad macht, und denke über ihre Worte nach, und die Reue überfällt mich und lässt mich die Treppe nach unten tapsen und sagen, Geh’ schon, Wie kann ich in deinem Bett schlafen, wenn du es nicht willst, Wie kann ich das.
Als ich aufwache, der Mund verklebt und nach Flüssigkeit lechzend, blinzelnd erkennend, dass der Morgen bereits angebrochen ist, treibt mich der Durst und die Gewissheit, nicht länger in ihrem Haus verweilen zu können, nach oben. Sie flucht, als ich die Rollläden einen Spalt breit öffne, um meine Kleider finden zu können; ich sage, ich will fahren, und sie sagt ach so und gibt Ruhe. Ich fühle mich beobachtet, während ich die Hose über die Beine ziehe; beobachtet, aber nicht gestört.
Die Kleider sind schnell angezogen, ich werfe einen letzten Blick durchs Zimmer und lasse es dann wieder in angenehmer Dunkelheit versinken. Als ich die Tür öffne, fällt ein blasser Streifen Streulicht auf ihr Gesicht, Tschüss, sagt sie mit halbgeöffneten Augen, und ich wiederhole die Abschiedsformel ganz automatisch, und ich lächle, sie sieht so weich und verschlafen aus, und als tue ihr leid, was geschehen ist, was sie gesagt hat. Aber das muss es ihr nicht, fühle ich in diesem Moment. In diesem Moment ist es ein Abschied, ein guter Abschied, ich schließe behutsam die Tür und habe ein wehmütiges, abschließendes Lächeln auf den Lippen.
being close ain't like being true
Es geht um dich, sagt sie, und ich schaue stumm.
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Ein Abschied, der das Herz zerreißt und sich doch gleichzeitig wie das Richtigste und Beste anfühlt *wehmütig seufz*
ReplyDeletewas hast du zurückgelassen?
ReplyDeletehannah - irgendwie... ja.
ReplyDeleteto01 - spuren. hoffe ich. ein paar, vielleicht.
Du solltest übrigens mal einen Blick in dein E-Mail Fach werfen - eventuell landete ich in deinem Spam Ordner :D Hab dir schon am 25.2. geschrieben.
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