finding nothing but questions and devils

Ich glaube, manche Dinge können nicht wieder gut gemacht werden.

Ich glaube, es gibt Worte, die so sehr verletzen, dass man sie nicht vergessen kann, nicht verzeihen. Und jedes Mal, wenn der Mensch, der sie ausgesprochen hat, dich nun berührt, zuckst du unwillkürlich zusammen, verkrampfst dich, kannst nicht wie sonst sein, dich nicht wie sonst geben, so unbefangen vertraut.

Kannst zwar lachen und scherzen, und die nackten Füße auf dem Beifahrersitz von dir strecken, aber es ist nicht wie vorher. Das Wohlgefühl bleibt aus, die angenehme Gewissheit, hier sein zu können, wie du bist, gefahrlos, ohne Bedenken, einfach los und fallen lassen, dich und die Gedanken aus deinem Mund.

Stattdessen diese stumpfe Unruhe in seiner Gegenwart, und ja, ich mag es mit ihm gesehen zu werden, unbekümmert und mit rotem Piratentuch neben mir, aber ich weiß, diese Leichtigkeit ist nur gespielt, das Tuch eine Verkleidung, genau wie der nackte Oberkörper.

Und ich verstehe die Ursache der Verstimmung nicht, eine ganze Weile lang, erst nachdem wir den See hinter uns gelassen haben, die Haut noch sanft glühend von der Abendsonne, die dunkelnassen Haarsträhnen im Wind flatternd, trocknend, und er sagte, ich solle Photos schießen, und hielt an, um eins von mir zu knipsen; da verbarg ich mein Gesicht vor ihm.

Du siehst schön aus, sagte er, wie beiläufig, wie, um mich daran zu erinnern, und ich warf lachend den Kopf in den Nacken und er drückte den Abzug.

Den Auslöser. Ich bin müde.

4 comments:

  1. Verstehe ich. Ich glaube, ich bin aber sehr resistent.

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  2. [...]; da verbarg ich mein Gesicht vor ihm.

    einer deiner schönsten sätze, genau da, wo er steht.
    (im übrigen: schönes neues layout)

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  3. resistent sein ist bestimmt einfacher - in vielerlei hinsicht. (dankeschoen! muss aber noch ein bisschen dran gefeilt werden)

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  4. Mir fällt gerade auf, dass ich hier mal probiert habe die andere Perspektive (aus meiner Interpretation heraus) zu beschreiben, ich dachte, das könnte dich vielleicht interessieren: http://anderesblog.posterous.com/irgendwann-lief-irgendetwas-falsch

    Grüße
    matrin

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