secrets on your pillow

Ein Schwall nassen Erddufts weht ihr ins Gesicht,
kühl, belebend; eine Mischung aus modrigem Laub,
feuchtem Gras und dunkelkalter Straße,
die Luft ist durchtränkt davon.

Sie atmet langsam ein und läuft zügig weiter.
Straßenlaternen werfen schummriges Licht auf den Bordstein.

Manchmal willst du über etwas schreiben, und sitzt dann da, seltsam leer, seltsam verloren und hilflos, denn da sind keine Worte in dir. Und langsam wird dir bewusst, dass du nicht wirklich gefühlt hast in diesen Momenten, du hast nichts gespürt, keine Explosion, kein Feuerwerk. Nichts als leeres Rauschen; betäubtes, betäubendes Berauschen an Unbedeutendem. Ekstase aus dem Wunsch heraus, der Eintönigkeit zu entkommen; aufgeputscht und hochgegeilt.

Es ist: Lechzen nach Herzschlag, und Zurückschrecken vor der Tatsächlichkeit.

Aber manchmal ist es gut, nicht viel zu spüren; manchmal ist Ruhe nicht das Schlechteste, manchmal sogar nötig.

Ausruhen, im Sinne von: Allein durch fremde Gassen stromern und dabei nicht verloren gehen. Jemandes Blick erwidern ohne jedes Misstrauen; das Kind in sich spüren, dessen Arglosigkeit, und ihm das Haar zerstrubbeln. Mit Freunden irgendwo auf dem Boden sitzen, Hauptsache Sonne, und der Wind bläst jedes Streichholz aus, aber die Zigarette brennt trotzdem irgendwann. Lust auf Eiscreme.

Das Fenster aufreißen und einem sexy Typen hinterherpfeifen, auf vier Fingern, und kichern, lachen bis Bauchschmerzen. Freude über angeschmiegten Kopf an Schulter. Lachen, umhergewirbelt werden und emporgehoben, und einen raschen Kuss zulassen, aber nicht mehr, und durch die Musik boxen, bis der Kopf platzt, bis -

Nicht: Sinnieren über. Überlegen, ob. Klammern an.

Oder: Hoffen, dass.

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