Liebe A.,
ich habe selbst nie ganz verstanden, was mich zu dir hingezogen und, später, bei dir gehalten hat. Ich war mir dessen bewusst, dass du nicht sonderlich behutsam mit mir umgesprungen bist; deine Interessen standen immer über allem, deine Gefühle, dein Ego. Und als du das erste Mal damit drohtest, den Kontakt abreißen zu lassen, hat überflutende Panik mich dazu getrieben, die unmöglichsten Dinge zu sagen, und zu tun.
Diese meine Angst, die mich seit unserem ersten Gespräch beherrschte – die Angst, dich zu verlieren – hielt unsere Beziehung am Leben. Vielleicht hast du sogar genossen, so ängstlich von mir betrachtet zu werden; so schwach war ich, und ich gab es zu, gab alles zu, um dich bei mir zu halten.
Ich schrieb dir Briefe, A.; nachts, mit schwarzer Tinte, dramatisch im Kerzenschein, und das Flackern umleuchtete, beschattete meine Verzweiflung. Ich hackte Worte und presste sie nebeneinander, ineinander; und je falscher es sich anfühlte, desto entschlossener wurde ich. Beim ersten Morgengrauen durch schneidende Kälte und Hoffnungslosigkeit gefahren, und Tränen des Selbstmitleids auf den Wangen; den Brief vor deine Tür, zitternd beim Gedanken an: deine Existenz so nah, und einen Stein darauf gelegt, damit er nicht verloren ginge.
Du würdest ihn finden, da war ich mir sicher, alles schien so klar.
Verstehst du: Ganz egal, was um mich herum geschah, was mit fremden Mündern und Körpern geschah, oder mit nachtgetränkten Sehnsüchten – Du warst da. Irgendwo. Unverändert. Du warst konstant. Du warst mein kleines Wunder. Ich hatte dich gewollt, und ich hatte dich bekommen; und wie oft geschieht so etwas? Ich konnte dir in trunkenem Zustand Nachrichten texten, und sofort spürte ich die Verbindung, diese Verbindung zwischen uns, die mich aufrecht hielt; am Leben, vielleicht. Ich wusste, ich konnte dir erzählen von allem, von vielem, das mir passiert war, und es würde sich anfühlen, als würde ich einen Schatz teilen. Kostbar wurde alles, das ich mit dir, mit uns, verband.
Du hast mich wieder und wieder von dir gestoßen, aber die Verbindung riss nicht, konnte nicht reißen, du warst –
Du warst mein Anker. Ich kann nur frei sein ohne dich, und zugleich bin ich verloren gegangen, seitdem. Es gibt dich nicht mehr, gibt keinen Ort, an den ich zurückkehren kann, keinen Ort der Passion mehr in mir. Keine „Sicherheit, was immer passiert“. Kein scheues Zurückziehen in unsere Zweisamkeit, wenn die Außenwelt zu bedrohlich wird.
Du bist fort, und das Beruhigende, das kleine, friedliche, zufriedene Stückchen Sicherheit ist mit dir gegangen.
lay your head where my heart used to be
a bunch of grapes in her palm
Ein Gefühl, ich schmecke es auf der Zunge, auf der Haut, ich rieche es. Spüre es. Wie das Klingen einer Stimmgabel, wenn der ursprüngliche Ton mit den Ohren längst nicht mehr wahrnehmbar, das Vibrieren der Gabel aber noch spürbar ist; so fühlt sich das an, was in ihrem Blick mitschwingt.
Ein bisschen."
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And now, what I thought was a crush turns out to be envy instead. She’s pretty, she’s been all over the world and met tons of good-looking people and had fun with them, she’s intelligent and educated and, most importantly, seems to be independent.
This is what I want.
I guess I don’t want her. Rather am I craving for her life, for a life like hers.
Shitty self-reflection.
clear liquor and cloudy-eyed
Prag ist: Tauben im Sturzflug. Abblätternde Häuserfassaden, leuchtend goldene Flügel. Gesichter; in Stein gehauen, flehend, schmerzvoll, freundlich. Prag ist bunt und düster zugleich, ist brennende Mittagssonne und windige Hinterhöfe.
Prag ist: Fröstelnd die Jacke überziehen, eiskalte Füße im Schlafsack, und morgens schwitzend und luftschnappend aufwachen. Das klingend, singend-summende Geräusch vom Aufziehen der Reißverschlüsse am Zelt. Frühstück in der Sonne auf nachtfeuchtem Rasen, winzige Schlucke bitteren Kaffees, und Hunger, aber auszuhalten, und nie nagend.
Prag ist: der Geruch von karamellisiertem Zucker und Menschentreiben im Wind.