Ich drehe den Kopf. Sonne läuft mir
aus den Augenwinkeln. Die Beine ziehe ich an meinen Körper, und
lasse mich bescheinen. Lasse mich wärmen, und taue langsam auf.
Was man wie etwas Wertvolles betrachtet, das wird zu etwas Wertvollem, denke ich und atme die klare Luft. Denke ich und fühle ich; denn auf einmal ist der Ort, an dem ich meine Ferien verbringe, nicht mehr der, an dem ich mich nie wirklich heimisch fühlte, und auch nicht mehr behangen mit graumelierten Selbstmitleidsphasen. Selbstfindung, Selbsthass; der Fokus bewegt sich von mir weg, ich sehe jetzt, wolkenfrei. Der Himmel malt die Dächer blau; ein verwaschener Schriftzug auf der Straße lässt mich milde sein, besinnend lächeln.
Fühlt sich auf einmal richtig an, hier entlang zu laufen; ich stelle mir vor, es sei ein anderer Ort in einer anderen Stadt, in einem anderen Land, und ich fühle mich mutig und verwegen. Es könnte jede Stadt sein, und jedes Land, und doch bin ich hier, und ich laufe weiter und betrachte flüchtig meine Silhouette im Schaufenster.
Gar nicht so schlecht, finde ich, hast du
es getroffen. Laufe weiter, und lasse meine Finger über die Knöpfe
des Zigarettenautomaten klicken. Laufe weiter, und kicke einen Kiesel
vor mir her, bis er kicksend und kreiselnd im Gulli verschwindet.
Ich
laufe, und die Schwere fällt Stück für Stück von mir ab; diese
melancholische Düsterkeit, die mich überkommt, immer wieder. Wie
eine Angewohnheit, die man nicht abschütteln kann; immer wieder
falle ich in die gleiche Perspektive zurück, in diese, die mir nicht
gut tut, und obwohl ich das weiß, stehe ich nur dabei, stehe
sozusagen am Rand und lasse es geschehen.
sonne, und sonnenlicht, die medikation fuer jede melancholische duesterkeit.
ReplyDeleteGanz genau.
DeleteDas ist so merkwürdig! Du schreibst genau, was ich seit ein heute fühle. So ein, jetzt ist aber genug und der starke Wunsch nach Überwindung. Ich habe es auch versucht, in Worte zu packen. Aber deine gefallen mir besser. Aber mit der Sonne kann das nichts zu tun haben. Sie ist bei mir nie eine Garantie für "weise Laune".
ReplyDeleteEine Garantie nicht, nein, und "weise Laune" wuerde ich das auch nicht nennen. Aber manchmal schmilzt die Sonne eine Blockade weg, von der man nicht einmal wusste, dass sie da war. Bei mir wenigstens ist das hin und wieder so.
Deletegut in worte gefasster prozess. gut, dass es dir besser geht!
ReplyDeleteDank, dir!
Delete<3 J., ich freue mich auch - sehr!
DeleteIch kenne dieses Gefühl, wenn du endlich wieder durchatmen kannst.
ReplyDeleteIch glaube schon es hat auch mit dem Wetter zu tun - aber vor allem mit dem Licht ! Was Licht alles so bewirken kann!
Ich wünsche mir viel Erhellung in deine Gedanken!
Und dann wieder Wärme in dein herz . und dann wieder Liebesbriefe!