Langsam bewege ich mich durch die in schimmerndes Weiß gekleidete Landschaft, drücke meine Spuren in makellose Puderschichten. Ein gleichmäßiges Kitzeln in meinem Gesicht, noch immer rieseln kleine, nasse Flocken vom Himmel. Felder und Wiesen, eingeschneit; Bäume und Büsche mit ihrer weißen Last beladen, und ich stehe inmitten all dieser Gedämpftheit und bekomme Lust, zu schreien. Stattdessen singe ich, den Refrain nur, erst zaghaft und unsicher, dann laut und tief aus dem Bauch heraus und nur für mich. Ich drehe mich um, und da ist niemand; niemand hört mich,
ich lache über mich selbst.
Und dann schlurfe ich nur noch, lasse mich von der gedrückten Stimmung und dem Krächzen der Krähen einlullen, lasse meine Gedanken von der Leine. Bilder stürzen auf mich ein -
Worte - ein Satz, der nicht sein durfte
und mir doch so deutlich vor Augen steht –
und wieder Bilder, die nicht existieren –
Bilder, die ich gleichzeitig herbeisehne und von mir stoße –
die Warnung einer Freundin –
meine Hand in seiner –
ihr Blick in meinem –
sein freches Lächeln, was wäre, wenn –
daran darf ich nicht denken –
glühende Haut unter meinen Fingerspitzen
aber ich darf nicht –
- sein Gesicht, das sich meinem nähert -
und immer näher kommt, immer näher –
Ich stürme los. Nur Bäume, links und rechts von mir; der Pfad steigt leicht an, ich renne, renne mit aller Kraft, stoße die Gedanken von mir und bestehe nur noch aus Beinen, und aus der Dampfwolke, die mein Atem formt. Er muss raus aus meinem Kopf, raus; ich will an nichts mehr denken, an gar nichts. Einatmen, ausatmen.
Verdammt, einfach nur noch einatmen und ausatmen.
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