dann, triumphierend – Nein, das war nicht geträumt.
Das war Theater.
Ein Mädchen mit kurzen roten Haaren hält das Mikrophon in der Hand, mein Blick bleibt an ihr hängen, an dem leuchtenden Rot ihrer Haare, ihrer ungestümen Art; sie boxt den Gitarristen in die Seite, lacht. Sie singt die ersten Zeilen, und ich mag ihre Stimme sofort; kraftvoll und ungewöhnlich dunkel, ungewöhnlich intensiv. Ich frage mich, ob sie tatsächlich zu mir hersieht oder nur den Blick ins Nichts richtet, dann ist es mir gleichgültig, ich beobachte sie weiter. Sie lacht unbehaglich als einer der Darsteller einen Monolog über Masturbation hält, das verwundert und amüsiert mich; allgemein verfolgt sie das Geschehen mit kindlicher Ernsthaftigkeit, sie mag diese Leute, mag die Atmosphäre.
Als der Applaus uns überschüttet, nicht enden will, spielt die Band erneut auf. Anfangs verschämt, dann immer ausgelassener tanze ich mit den anderen zur Musik, das Publikum klatscht noch immer, klatscht im Rhythmus, und mit einem Mal stehen die Leute von ihren Plätzen auf und tanzen mit uns, und wir sind eine große Masse aus Händen und Füßen und sich wiegenden Körpern.
Sie lacht mir zu, ich lache zurück, kann ohnehin nichts anderes tun als zu strahlen; was für ein Gefühl ist das, was für ein großes Gefühl! Um mich nur Fremde, die mir zulachen, die tanzen und schwitzen, und dann tippt mir jemand auf die Schulter, B. ist es, ich hatte sie schon aus den Augen verloren. Sie zeigt auf das Podest in der Mitte des Saales, fragend, ich überlege, überlege nicht lange, nicke. Und wir tanzen erhöht, tanzen im Mittelpunkt, ich ziehe L. zu uns hinauf und weiß, dass ich das nie vergessen werde.
Betrunken werden. Betrunken werden vom Tanzen, von der Menschenmenge und von guter Musik. Das ist einfach klasse, habe ich am Samstag auch erst wieder erlebt. Egal wie bescheuert man dabei aussieht und egal ob man schwitzt wie ein Tier. Zur Musik bewegen sich die Glieder fast von selbst
ReplyDeleteDas ist mir zuletzt vor zwei Wochen passiert. Da habe ich mit meinen Kumpels den Ententanz getanzt. Haben sie ihren Körper auch zufällig (auf anmutige Art und Weise) zum Ententanz bewegt?
ReplyDeletestricksogge - ja. trunken sein.
ReplyDeleteder.grob - natuerlich habe ich den anmutigen ententanz auch in meinem repertoire, aber das hier war eher ein laessiges hippie-gehopse ;-)