Ich sauge an der Kippe wie an einem Strohhalm, muss husten, muss lachen; jemand wirft mir einen Blick zu, der alles heißen kann und nichts bedeuten muss, einen Blick, den ich mit Leichtigkeit abschüttle. So wie ich alles abschüttle, an diesem Abend.
Tanzen, forme ich mit den Lippen, die Musik übertönt selbst das, aber A. nickt und folgt mir auf die Tanzfläche. Wir boxen uns durch den Abend, und wenn sie genug Platz hat, bewegt sie sich wie eine Königin. Ich lache, weil ich das nicht erwartet hatte, weil wir nicht ernst bleiben können, und später tanzt E. bei uns, tanzt bei uns und scheint nicht so recht glücklich, nicht in Tanzlaune zu sein, und ich denke an die Abende, an denen wir den Blick kaum voneinander abwenden konnten, denke daran, wie sie mir die Sehnsucht aus den Fingern saugte, wie ich brannte, und wie sie brannte, für mich.
Ich schaue sie an, aber da brennt nichts in mir, obwohl ihr Blick derselbe ist, katzig und blitzend und, nein, nicht verlockend. Nicht länger verführerisch, es zieht mich nicht mehr zu ihr hin, es kitzelt nur noch, ganz leicht, und als ich sie antanze und sie die Hand an meine Hüfte legt, unsere Finger sich berühren, da explodiert nichts in mir. Ich sehe, wie sie A. einen kaltwütenden Blick zuwirft, und spüre ihre Laune absacken, je ausgelassener ich tanze, je mehr ich mit A. lache. Absurd, denke ich, als sie und A. nebeneinander tanzen; die eine trägt ein schwarzes, die andere ein weißes Top, und beide schauen mich an, und ich schließe die Augen und gebe mich hin.
Der Musik.
Ich verliere mich nicht mehr in ihrer Selbstsucht, in ihrem Vielleicht, vielleicht nicht, 'Und im nächsten Moment werde ich dich fallen lassen', das hat seine Anziehungskraft verloren. Vielleicht bin ich mir jetzt zu gut dafür. Vielleicht sehe ich jetzt, dass niemand das verdient hat.
Vielleicht will ich es auch einfach nur nicht mehr.
wanted to eat your heart up, chew it up and swallow
Rauch umfängt, umhüllt uns, Füße zucken zum Beat.
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Irgendwie schön wenn der Schmerz, diese unendliche Bedeutsamkeit nachlässt.
ReplyDeleteja, ich glaube solche menschen leben davon, dass sich andere nach ihnen verzehren oder so. total anstrengend, weil ich gut verstehen kann, wie anziehend sowas sein kann, aber ja, gut dass es für dich seinen Glanz verloren hat.
ReplyDeletewunderschön geschrieben!
ReplyDeleteliesvonlott - 'unendliche bedeutsamkeit' trifft es genau. ja; irgendwie schoen. irgendwie gut.
ReplyDeletestricksogge - ich dachte immer, es sei diesen leuten gleichgueltig, wie sehr man sich nach ihnen verzehrt. aber vielleicht hast du recht.
yasemin - dankeschoen!
@me: glaub mir, gleichgültig ist es ihnen definitiv nicht...
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