no need to leave, where would I be

„Ich fühl’ mich gerade wie im Film“, sagte J., und die Szene stanzte sich in mein Gedächtnis.

Wir, an dieser Ampel im Nirgendwo. Der Motor, der geduldig den Moment ausharrt, leise brummend; der Wind, der uns die feuchten Haare in Locken dreht; die Wärme auf der Haut. J. und E. auf der Rückbank, eisleckend und mitunter leise tratschend, und S. neben mir auf dem Beifahrersitz. Wir alle schauen auf die Ampel, vor der ich das Auto zum Stehen gebracht habe; ganz ordnungsgemäß, gemächlich ausgerollt.

Die Ampel zeigt noch immer Rot, mitten auf der Landstraße, und kein Auto in Sicht, weit und breit. Keine Kreuzung, kein Verkehr, nur: Wir. Abendsonne. Ampel.

Der Moment fühlte sich seltsam surreal an – Das Warten zog sich ins Endlose. Hätte ich nicht am Steuer gesessen, so hätte ich diesen absurden Stillstand womöglich genießen können; aber so trommelten meine Finger bald nervös aufs Lenkrad, und ein halbherziger Fluch rann mir aus dem Mundwinkel.

Was, dachte ich, wenn die Ampel einfach nicht grün wird?, wenn das einer dieser Momente ist, wie Michael Ende sie beschrieben hat, in seinem „Spiegel im Spiegel“? Ganz kurz fühle ich mich wie der Tänzer aus seiner Kurzgeschichte; dieser, der hinter dem Vorhang auf seinen Auftritt wartet und seinen Platz nicht verlassen kann, weil der Vorhang sich jeden Augenblick heben könnte. Jeden Augenblick, und deshalb wartet er, und wartet, und verliert alles Zeitgefühl.

„Fühlt sich an, als sei die Schulzeit jetzt endgültig zu Ende.“
- „Fühlt sich an, als würde sie nie zu Ende gehen.“

Wir atmen Zeitlosigkeit.

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