Sie sitzt auf dem Teppichboden,
Kopf gesenkt; Strähnen ihres dunklen Schopfes verbergen Stirn und
Augen.
Ich: Ratlos, hilflos. Still. Dann rutsche ich zu ihr herüber,
rutsche ganz nah an sie heran, ziehe ihren Kopf an meine Brust. Ein
leises Schluchzen wringt sich aus ihrer. Meine Hand streicht ihren
Rücken. Ich lehne den Kopf an ihren. Atme in ihre Schulterbeuge. Ich
will, dass sie weiß: Das Leben geht weiter. Und dass sie weiß: Ich
will ihr nah sein. Ihr Kraft geben. Ich drücke einen Kuss in ihren
Nacken und weiß: Nichts davon hilft. Nicht wirklich. Ich kann es nur
trotzdem versuchen.
Aufgewacht. Blinzelnd: Urlaubsstimmung, ungestüme Freude; ich bin wieder Kind, die Welt wieder Spielplatz, und alles will entdeckt, betrachtet, gekostet werden. Kaum hat mich der letzte Tropfen Duschwasser berührt, zieht es mich schon hin, zum Fenster, zur Sonne, und obwohl das Fenster einen Spalt breit offen steht, gewinnt die Wärme die Überhand; streichelnde, liebkosende Wärme, ganz anders als alles, was der Winter zu bieten hat. Heizung, Kamin; nichts ist deren Wärme gegen das hier.
Diese Wärme macht nicht schläfrig. Diese Wärme macht leicht, und froh.
Aber da ist diese ständige Hast, das Aufspringen, der Wunsch nach Verbesserung. Perfektion? Die Möglichkeiten. Der Moment ist gut, und schön, das sehe ich, aber die Gedanken ruhen sich nicht aus; ein Kaffee, vielleicht, könnte den Moment noch besser machen, oder das Gefühl frisch geputzter Zähne. Vielleicht lieber Tee, aber was, wenn die Sonne dann nicht mehr – ? Sollte man vielleicht besser – ?