Die Schuhe ausgezogen und im Zimmer gelassen, nur Socken an den Füßen und den Hang zur Albernheit, kitzelnd am Gaumen.
Ich rutsche übers Parkett, erst nur vorsichtig, dann übermütig.
Mit rudernden Armen, mit Anlauf; etwas bahnt sich den Weg durch meine Kehle und wird von mir freigelassen. Schlitternd bin ich wieder Kind, lache wieder frei heraus; es macht solchen Spaß, unglaublich viel Spaß, und ich schnaufe vor Anstrengung und will nicht, kann noch nicht aufhören. A. lacht mit mir, schlittert mir entgegen und lacht nur noch lauter, als sie ausgleitet und hinfällt. Hin und her, nebeneinander und richtungslos; wir gleiten dahin, mit diesem Gefühl der Leichtigkeit im Bauch. So einfach und so gut.
I'm pins and I'm needles
Dass es auf die kleinen Dinge im Leben ankommt, hat man mir gesagt. Die Kleinigkeiten sind das Wichtigste; es sind Kleinigkeiten, die das Leben ausmachen, und so weiter.
Aber die Menschen sehen sie nicht, die kleinen Dinge. Sie sehen sie erst, wenn man einen Scheinwerfer darauf richtet; wenn man sie mit Neonfarben ansprüht oder beharrlich mit dem Finger auf sie zeigt. Und selbst dann. Selbst dann werden sie von ihnen nicht wahrgenommen, nicht wirklich. (Man kann so viel sehen / hören / ertasten / schmecken, ohne wahrzunehmen.)
Da liegt ein Gummibärchen auf einem moosbewachsenen Wellblechdach, inmitten von Kieselsteinen. Rot. Sie verstehen nicht, wie sehr ich mich darüber freue. Als ich am nächsten Morgen die Vorhänge zurückziehe, stürmen kleine weiße Punkte durch die Luft; eine dünne Decke hat sich über Nacht auf Moos + Gummibärchen + Steine gelegt. Ich bräuchte Zeit, viel Zeit und freundliche Stimmen, um diesen Moment einzufangen; es gelingt nicht, nicht wirklich.
Und sie verstehen nicht, weshalb ich es versuche.
Aber die Menschen sehen sie nicht, die kleinen Dinge. Sie sehen sie erst, wenn man einen Scheinwerfer darauf richtet; wenn man sie mit Neonfarben ansprüht oder beharrlich mit dem Finger auf sie zeigt. Und selbst dann. Selbst dann werden sie von ihnen nicht wahrgenommen, nicht wirklich. (Man kann so viel sehen / hören / ertasten / schmecken, ohne wahrzunehmen.)
Da liegt ein Gummibärchen auf einem moosbewachsenen Wellblechdach, inmitten von Kieselsteinen. Rot. Sie verstehen nicht, wie sehr ich mich darüber freue. Als ich am nächsten Morgen die Vorhänge zurückziehe, stürmen kleine weiße Punkte durch die Luft; eine dünne Decke hat sich über Nacht auf Moos + Gummibärchen + Steine gelegt. Ich bräuchte Zeit, viel Zeit und freundliche Stimmen, um diesen Moment einzufangen; es gelingt nicht, nicht wirklich.
Und sie verstehen nicht, weshalb ich es versuche.
just some incapable figure
Sprachlosigkeit geht immer mit einer gewissen Taubheit einher. Hand in Hand.
Man starrt, und - Jetzt weiß ich, was es bedeutet, wenn man sich selbst nicht in die Augen sehen kann. Natürlich kann man es noch, natürlich erscheint dasselbe Gesicht im Spiegel wie ehedem, und natürlich blendet kein helles Licht den Blick, wenn man den eigenen zu erhaschen sucht. Es ist nur so, dass man ihn nicht findet. Du kannst deine Augenfarbe untersuchen, kannst peinlich genau letzte schwarze Krümel wegwischen und dich darüber wundern, dass alles so ist, wie immer. Doch das ist es nicht. Irgendwo in dir, dort, wo der Blick entspringt – Dort hat sich etwas verändert. Verdunkelt. Du weichst dir selbst aus. Windest dich, lenkst dich ab, kannst nicht offen und ehrlich und ohne Hintergedanken in den Spiegel schauen. Einfach nur schauen. Ohne Entschuldigungen zu suchen, Vorwände (nur aufgeblasen).
Ein Kuss, diese Begierde nach Realität; endlich anfassen können. Und ich hatte ein Wunder erwartet. Wie naiv. Aber es muss, es muss doch besser sein? Es muss irgendetwas Besonderes sein. Wie kann es nicht? Alles, alles ist darauf ausgerichtet; die Magie eines Kusses, unersetzlich.
Wo ist dieser Zauber. Wo.
[Seifenblase I geplatzt - keine Blume]
Man starrt, und - Jetzt weiß ich, was es bedeutet, wenn man sich selbst nicht in die Augen sehen kann. Natürlich kann man es noch, natürlich erscheint dasselbe Gesicht im Spiegel wie ehedem, und natürlich blendet kein helles Licht den Blick, wenn man den eigenen zu erhaschen sucht. Es ist nur so, dass man ihn nicht findet. Du kannst deine Augenfarbe untersuchen, kannst peinlich genau letzte schwarze Krümel wegwischen und dich darüber wundern, dass alles so ist, wie immer. Doch das ist es nicht. Irgendwo in dir, dort, wo der Blick entspringt – Dort hat sich etwas verändert. Verdunkelt. Du weichst dir selbst aus. Windest dich, lenkst dich ab, kannst nicht offen und ehrlich und ohne Hintergedanken in den Spiegel schauen. Einfach nur schauen. Ohne Entschuldigungen zu suchen, Vorwände (nur aufgeblasen).
Ein Kuss, diese Begierde nach Realität; endlich anfassen können. Und ich hatte ein Wunder erwartet. Wie naiv. Aber es muss, es muss doch besser sein? Es muss irgendetwas Besonderes sein. Wie kann es nicht? Alles, alles ist darauf ausgerichtet; die Magie eines Kusses, unersetzlich.
Wo ist dieser Zauber. Wo.
[Seifenblase I geplatzt - keine Blume]
knocking down the doors
Ich bin ein Mensch, der die ungenutzten Möglichkeiten liebt.
Er sieht sie gern ausgebreitet vor sich liegen, hin und wieder streicht er sogar sacht mit der Fingerspitze über eine von ihnen; eine, die besonders verlockend scheint. Hingebungsvoll liegen sie da, nur ein Zucken trennt ihn von ihrer Verwirklichung; doch er betrachtet sie so gern, betrachtet ihren durchsichtig schimmernden Schein, ihre unschuldige Reinheit. Er kann sie nicht an sich reißen, kann sie nicht gegen die Wand werfen; er will nicht, dass sie zerbrechen, sieht nicht die Möglichkeit des Abprallens. Wie kann ich diese zarte Schönheit zerstören, fragt er sich, und hält den Atem an, wenn eine von ihnen ins Zittern gerät.
Sie erstarren, sobald sie verstrichen sind; und nur noch ein trüber Glanz erzählt flüsternd von ihrer einstigen Pracht. Doch er erinnert sich, lässt mit wehmütigem Lächeln den Blick über die aufgereihten, gefrorenen Möglichkeiten wandern. Einst hätte er sie mit Leben füllen, hätte er ihnen Farbe einhauchen können. Sie hätten ihre Form geändert, wären ihm aus den Händen geglitten und zu etwas emporgewachsen, das er sich nie erträumte; doch davor fürchtet er sich. Er fürchtet sich so sehr, sie zu verlieren, die Möglichkeiten; all diese Vielleichts und Vielleichtjadochs. Sie sind wie Samen in seiner Hand; Samen, die er niemals ausstreut, sie stattdessen fasziniert betrachtet. (Er sieht, dass wundervolle Blumen aus ihnen erblühen können, und er weiß, dass diese Hoffnung ebenso gut enttäuscht werden kann. Also die Samen, sind sie nicht schön genug? Er begnügt sich mit ihnen. Er muss.)
Man stelle sich dieses Bild vor, und stecke den Kopf unter die Bettdecke. Da sind sie, und ich greife nach ihnen; ich werde Hunderte von ihnen in die Erde stecken, ganz gleich, was daraus wächst. Es wird doch eine Blume darunter sein.
Er sieht sie gern ausgebreitet vor sich liegen, hin und wieder streicht er sogar sacht mit der Fingerspitze über eine von ihnen; eine, die besonders verlockend scheint. Hingebungsvoll liegen sie da, nur ein Zucken trennt ihn von ihrer Verwirklichung; doch er betrachtet sie so gern, betrachtet ihren durchsichtig schimmernden Schein, ihre unschuldige Reinheit. Er kann sie nicht an sich reißen, kann sie nicht gegen die Wand werfen; er will nicht, dass sie zerbrechen, sieht nicht die Möglichkeit des Abprallens. Wie kann ich diese zarte Schönheit zerstören, fragt er sich, und hält den Atem an, wenn eine von ihnen ins Zittern gerät.
Sie erstarren, sobald sie verstrichen sind; und nur noch ein trüber Glanz erzählt flüsternd von ihrer einstigen Pracht. Doch er erinnert sich, lässt mit wehmütigem Lächeln den Blick über die aufgereihten, gefrorenen Möglichkeiten wandern. Einst hätte er sie mit Leben füllen, hätte er ihnen Farbe einhauchen können. Sie hätten ihre Form geändert, wären ihm aus den Händen geglitten und zu etwas emporgewachsen, das er sich nie erträumte; doch davor fürchtet er sich. Er fürchtet sich so sehr, sie zu verlieren, die Möglichkeiten; all diese Vielleichts und Vielleichtjadochs. Sie sind wie Samen in seiner Hand; Samen, die er niemals ausstreut, sie stattdessen fasziniert betrachtet. (Er sieht, dass wundervolle Blumen aus ihnen erblühen können, und er weiß, dass diese Hoffnung ebenso gut enttäuscht werden kann. Also die Samen, sind sie nicht schön genug? Er begnügt sich mit ihnen. Er muss.)
Man stelle sich dieses Bild vor, und stecke den Kopf unter die Bettdecke. Da sind sie, und ich greife nach ihnen; ich werde Hunderte von ihnen in die Erde stecken, ganz gleich, was daraus wächst. Es wird doch eine Blume darunter sein.
memories, following me like a shadow
Wenn dir das Leben vor den Augen zerrinnt, zartschmelzende Saitenklänge, ein Spiegel, mit der Vorderseite nach unten auf dem Tisch liegend. Wenn eine Botschaft in dir nachhallt, und du ihr mit sehnendem Blick nachschaust, wie sie verblasst; und du dann auf dem Boden sitzt und Verzweiflung aus dir herausströmt.
Wie ein unverhoffter Regenguss, es schüttelt dich. Deine Finger gleiten ab, alles entwindet sich dir, so scheint es; mit den Fingernägeln jede Ritze suchend und doch vergebens. Die Harmonie, sie fehlt; unter dem Bett große Staubflocken, auffordernd wackelnde Zeigefinger; der gesamte Raum sehnt sich nach eifrigem Wischen und Putzen, nach einer ordnenden Hand. Wie mein Zimmer, so auch ich. Einen schreckhaften Menschen sehe ich vor mir; jemanden, der die Gewissheit scheut aus Angst vor Hässlichkeit. Und Schmerz. Diesem abgrundtiefen Schmerz, ich weiß nicht, kann ich ihm standhalten? Nein, flüstert etwas, und was bist du, wenn all deine zusammengeträumten Köstlichkeiten nicht ein, nicht ein winziges Bisschen nach Wahrheit schmecken?
Wie ein unverhoffter Regenguss, es schüttelt dich. Deine Finger gleiten ab, alles entwindet sich dir, so scheint es; mit den Fingernägeln jede Ritze suchend und doch vergebens. Die Harmonie, sie fehlt; unter dem Bett große Staubflocken, auffordernd wackelnde Zeigefinger; der gesamte Raum sehnt sich nach eifrigem Wischen und Putzen, nach einer ordnenden Hand. Wie mein Zimmer, so auch ich. Einen schreckhaften Menschen sehe ich vor mir; jemanden, der die Gewissheit scheut aus Angst vor Hässlichkeit. Und Schmerz. Diesem abgrundtiefen Schmerz, ich weiß nicht, kann ich ihm standhalten? Nein, flüstert etwas, und was bist du, wenn all deine zusammengeträumten Köstlichkeiten nicht ein, nicht ein winziges Bisschen nach Wahrheit schmecken?
and you're singing this song
Es gibt diese Momente, in denen alles verdreht erscheint; Momente, in denen deine Welt in bunte Schlieren zerläuft und nichts zurücklässt als einen zusammengewürfelten Haufen von Gedanken, vor dem du dann stehst und den du mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtest.
Diese seltsamen Momente sind das, worüber ich mir den Kopf zerbreche; sie sind wie der ersehnte Pfefferstreuer, wenn das Omelett fad ist und du dich fragst, wie du es hinunterwürgen sollst. Sie sind die Würze, sind das Salz in der Suppe, der Handstand auf dem Rasen. Es kann eine Situation sein, in der dir das Blut heiß in den Wangen glüht und du dich weit weg wünschst. Es kann eine Begegnung sein, deren Zufälligkeit dich an den Fußsohlen kitzelt.
Ein zugerufenes Wort, das noch lange nachhallt; eine Berührung, ein tiefer Blick. Oder dieses Bewusstsein, das einen manchmal erfasst; jetzt und hier und ich genieße es. Das sind sie, die Momente;
und Tage ohne sie vergehen zäh, sind farblos. Stumpf.
Und sind schnell vergessen.
Diese seltsamen Momente sind das, worüber ich mir den Kopf zerbreche; sie sind wie der ersehnte Pfefferstreuer, wenn das Omelett fad ist und du dich fragst, wie du es hinunterwürgen sollst. Sie sind die Würze, sind das Salz in der Suppe, der Handstand auf dem Rasen. Es kann eine Situation sein, in der dir das Blut heiß in den Wangen glüht und du dich weit weg wünschst. Es kann eine Begegnung sein, deren Zufälligkeit dich an den Fußsohlen kitzelt.
Ein zugerufenes Wort, das noch lange nachhallt; eine Berührung, ein tiefer Blick. Oder dieses Bewusstsein, das einen manchmal erfasst; jetzt und hier und ich genieße es. Das sind sie, die Momente;
und Tage ohne sie vergehen zäh, sind farblos. Stumpf.
Und sind schnell vergessen.
do you know what it means
Zusammentreffen der Blicke, nur kurz und stumm.
Sie: ausdruckslos.
Ich: sehnsuchtsvoll.
Sie: ausdruckslos.
Ich: sehnsuchtsvoll.
never seen a shade of grey
Unsichtbare Fäden durchziehen den Raum. Sie wandern an Wänden entlang, kreuzen sich, lassen voneinander ab und wandern weiter. Ruhelos. Ich kann sie spüren, die Blicke; spüre ihre warme Energie wie fassbare Stränge an mir vorbeigleiten, und ich bräuchte nur die Hand auszustrecken... Um sie zu bündeln. An ihnen zu zupfen, neckend; und wie sehr wäre mir manchmal danach, sie allesamt an mich zu reißen.
L. spricht lachend, gestikuliert mit fließenden Bewegungen, und ich bemerke den Ruck, der durch den Raum geht. Die Fäden, zuvor ein ungleichmäßiges Netz bildend, richten sich auf sie aus, stellen sie mit einem Mal ins Zentrum. Machen sie zum Mittelpunkt. Und ich schrecke zurück vor der plötzlichen Symmetrie, wende den Blick ab und ziehe einen anderen auf mich; doch das Bild mit dem Punkt und den darauf gerichteten Strahlen besteht weiter. Der Nachhall hinterlässt nur langsam verblassenden Schrecken.
Dann entkomme ich, suche die Weite, die verstreuten Blicke. Und ich fange einen, und noch einen, und jubelnde Fröhlichkeit steigt ungeklärt in mir hoch. Ein weicher Blick hüllt mich in Sicherheit, ich lächle und könnte die Welt umarmen. E. schaut, und dann sagt sie „Oh“ und stürmt an uns vorbei; nur dieser Ausruf und ich weiß, sie hätte beinahe ihren Bus verpasst. Sie läuft vorbei und berührt mich verabschiedend am Arm; und diese Berührung hat so viel gesagt, so viel, dass ich für einen Moment der Überzeugung war, die Menschheit brauche keine Worte. Nur Blicke, nur Nähe, und hin und wieder
einen Schlag ins Gesicht.
L. spricht lachend, gestikuliert mit fließenden Bewegungen, und ich bemerke den Ruck, der durch den Raum geht. Die Fäden, zuvor ein ungleichmäßiges Netz bildend, richten sich auf sie aus, stellen sie mit einem Mal ins Zentrum. Machen sie zum Mittelpunkt. Und ich schrecke zurück vor der plötzlichen Symmetrie, wende den Blick ab und ziehe einen anderen auf mich; doch das Bild mit dem Punkt und den darauf gerichteten Strahlen besteht weiter. Der Nachhall hinterlässt nur langsam verblassenden Schrecken.
Dann entkomme ich, suche die Weite, die verstreuten Blicke. Und ich fange einen, und noch einen, und jubelnde Fröhlichkeit steigt ungeklärt in mir hoch. Ein weicher Blick hüllt mich in Sicherheit, ich lächle und könnte die Welt umarmen. E. schaut, und dann sagt sie „Oh“ und stürmt an uns vorbei; nur dieser Ausruf und ich weiß, sie hätte beinahe ihren Bus verpasst. Sie läuft vorbei und berührt mich verabschiedend am Arm; und diese Berührung hat so viel gesagt, so viel, dass ich für einen Moment der Überzeugung war, die Menschheit brauche keine Worte. Nur Blicke, nur Nähe, und hin und wieder
einen Schlag ins Gesicht.
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