a hazy sense of evidence

"Schau mal."

Ein kleines blondes Mädchen, entzückend kindlich, entzückend zart und spitzbübisch zugleich, mit hellen, wachen Augen, betrachtet staunend eine Ansammlung von Ameisen auf dem Trottoir, wie sie durcheinander wimmeln und doch zielstrebig, eine gewisse Ordnung bilden.

Dann stampft es mit dem Fuß in das Gewusel, nicht aggressiv, nicht boshaft, nur versuchsweise, beinahe vorsichtig. Aber mit Nachdruck. Da gerät die ältere Schwester außer Fassung.

"Nicht – tot – machen!"

Ebenso blond, ebenso wacher Blick, ein wenig größer; und sie besteht darauf. Hockt sich zum näheren Begutachten des Schadens auf den Weg.

"Es gibt doch genug", sagt die Kleinere, und tritt aus dem Gewusel heraus.

2 comments:

  1. kaum zu begründen, wieso sie dann nicht aggressiv beginnt, die ameisen zu zertreten. ist das nur ein versuch, will sie nur herausfinden, wie ihre schwester darauf reagiert?
    oh, du magst also joseph beuys? das ist doch der mit dem käseartigen kunstwerk, in dem auch irgendwie käse drin sein soll. ich finde ihn höchst eigenartig. also eigentlich recht gut. habe ihn in berlin gesehen.

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  2. ja, ich vermute, dahinter steckte mehr ein versuch als eine absicht. die reaktion der grossen schwester schien zumindest eindruck auf sie gemacht zu haben, auch, wenn sie diese nicht nachvollziehen konnte. (fuer einen kurzen moment habe ich in erwaegung gezogen, mich einzuklinken, aber ich liess es dann bleiben. besser so.)

    und ja, eigenartig ist gut. kunst ist gut. und vor allem - kaese.

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