just a vagabond with flowers

Ich forme Sätze im Schlaf, halblaute Gedanken, liege wie gelähmt, eingelullt, verwachsen. 

You thought I was what you wanted, and I thought you were what I needed, denke ich, und denke im Kreis, und schubse das Denken in eine andere Richtung, weil sonst wieder nostalgisches Verweilen im Damals, und nachträgliche Verschönerung, hier und da, und Verlieren: Des Blickes für – alles, was es sonst noch gibt.

Aber ich denke so oft, Danke. So oft. Ich denke vermutlich liebevoller an sie zurück, als ich es vorher je getan habe; langsam lösen sich auch die Fehler heraus aus dem Bild, ihre und meine, und vieles begreife ich erst jetzt. Begreife, und will mich einfach in diese Vertrautheit zurückschmiegen. Weil es sich unmöglich anfühlt, eine solche Nähe zu jemand Anderem aufzubauen; unmöglich und anstrengend und überhaupt, es wäre nicht dasselbe. 

Man will eben manchmal das, was da war – genau das. Oder glaubt, es zu wollen.

made it in my mind because

"Wie kann man sich schon sicher sein", sagt sie, und ich fühle mich umzingelt, fühle mich eingekreist. 

Natürlich kann man sich nie sicher sein. Und wir reden noch ein bisschen, und es geht hin und her, und sie sagt, sie will nicht gehen. Dann bleib, sage ich, und könnte mir im nächsten Moment die Zunge abbeißen.

Alles was sie sieht ist, dass ich Angst habe, sie zu verletzen. Und das findet sie charmant, überaus rücksichtsvoll, und überaus unangebracht. "Mach es doch nicht so kompliziert", sagt sie, "Es ist eigentlich ganz einfach", und ich habe den Satz zu oft gehört; er löst Widerwillen aus in mir, eine Fluchtreaktion, und gleichzeitig Sehnsucht danach, genauso zu empfinden. Ich will die Einfachheit, so ist das ja nicht. Aber sie ist schlicht nicht da. Sie ergibt sich mir nicht; ich sehe und starre und greife ins Nichts.

circles and straight lines and drowned eyes

Du hast meine Füße gewärmt; eiskalt waren die.
 
Deine Beine hast du um meine geschlungen, und ich konnte nicht anders, als mich geborgen zu fühlen. Immer wieder habe ich mich umgedreht, um einen Kuss zu erhaschen; to snatch a kiss from your mouth, because it was warmth and sweetness all over again, all the warmth and sweetness that I knew would soon be gone.
 
Ich habe gezittert, als du plötzlich in der Tür gestanden hast; ich habe - Aber das ist eine Rührseligkeit, die ich mir nicht leisten kann. Ich kann mir nicht leisten, bei jedem Wort, das ich tippe, in Tränen auszubrechen; wie ein Teenager, der sich jämmerlich fühlt, hundeelend, und die Welt nicht mehr versteht. Ich verstehe; vielleicht nicht die Welt, aber dieses Chaos. Ansatzweise. Ich will den Überblick behalten. Und verquollene Augen helfen dabei nicht.
 
Das habe ich von dir gelernt.
 

getting lost in the blue

Du nimmst dich viel zu ernst, sagt sie, als ob ich das nicht wüsste.
 
Sie tritt aus dem Gebäude und kommt schnurstracks auf mich zu; ich muss nicht einmal winken, ich blinzle bloß und richte mich auf, überall klebt vertrocknetes Gras, an meinen Waden, meinen Knien. Sie setzt sich zu mir, mit halb verkniffenem Gesicht, das schwankt zwischen Freude und Irritation und Ärger, hin und her, und ich lächle vorsichtig und fühle mich ganz klein und klar. Also, sagt sie. Ein Schmetterling setzt sich auf meinen Zeigefinger. Vielleicht eher ein Falter, aber bunt, und hübsch; Guck mal, wie schön, sage ich und halte ihn ihr entgegen. Und er flattert um uns herum, die ganze Zeit während wir da sitzen und reden; einmal setzt er sich ganz kurz auf ihre Nase. Wir lachen. Es ist merkwürdig. Ist komisch, ihr so nah zu sein, und gleichzeitig nicht; aber es funktioniert, wider Erwartens. Sie schaut ein bisschen an mir vorbei, wenn sie spricht; sie schaut mich seltener an als früher. Manchmal kneift sie die Augen so zusammen und fixiert mich, und ich weiß nicht, was sie denkt. Ab und zu wird es still zwischen uns, wir schieben die Fahrräder über Sand und Kies und ich weiß nicht, was ich sagen soll; bin zum ersten Mal im Gespräch mit ihr gestrandet. Irgendwas erzähle ich dann; blindlings, was mir einfällt. Es gibt nichts zu hoffen, sagt sie, und es tut kaum noch immer noch weh, ich nicke und sage, Ich weiß. Ich weiß, aber ich will dir noch ein bisschen von dieser Nähe geben, ich will sie selbst noch mal spüren, verstehst du das nicht; keinen Kontakt mehr, sagt sie zum Abschied, und ich will doch nur einen Abschluss. Ich will abschließen und will es nicht; es ist, als würde ich die Tür immer wieder aufreißen, und dein Widerstand wird immer stärker, und das macht mich traurig. Und eigentlich weiß ich, es gibt keine Tür, es gibt nur dich und mich und zwischen uns die Fahrräder.

Später liege ich im Bett, drapiert dahingestreckt, und spüre die Melodramatik auf meinem Gesicht, spüre das, und muss lächeln, muss beinahe lachen, aber es ist dunkel und ich liege im Bett, und darum lächle ich bloß, belustigt über mich selbst, und denke an sie, und fühle mich verbunden.
 

wild green stones alone

Was ist los?
Nichts. Nicht wirklich.
...?
Ich will nicht, dass du heute Abend vorbeikommst.
Was?
Ich kann das nicht mehr.
Was?
Ich hab mit einer geredet, die denselben Mist mit ihrem Ex durchgemacht hat. Die von ihm betrogen wurde. Und die hat mich gefragt, warum ich es noch mal mit dir versuche. Und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

Weil du mich noch liebst, denke ich. Bringe keinen Ton heraus. Ich schüttle den Kopf, schüttle mir aus dem Kopf, was sie gesagt hat; ich fasse nicht, dass das passiert. Ich hätte es erwarten sollen; ich hatte es erwartet, und dann nicht mehr, dann hatte ich gedacht, vielleicht klappt es ja doch. Wann habe ich zu heulen angefangen? Ich weiß jetzt, warum es heißt, „die Welt bricht zusammen“; denn der Himmel bricht irgendwie auf mich runter, die Realität, alles stürzt auf mich ein. Sie will nicht mehr, sie will nicht mehr, kreist es in meinem Kopf. Ich schluchze ins Handy, halte mich daran fest.

Kann ich dich anrufen, hattest du gefragt, in der SMS, vor ein paar Minuten. Vorher hatten wir geklärt, dass ich abends zu dir kommen würde; du hattest es vorgeschlagen, wolltest mich bei dir haben, du wolltest das.

Sorry, sagt sie. Ich lege auf.

fading from your memory

Ich bin müde, sagt J., und dann kommt sie doch noch vorbei. 

Sie ruft, draußen vor dem Fenster, und dann gehen wir zusammen einkaufen, und die Kassiererin will den Ausweis nicht sehen. Die Waffeln später sind luftig und gut, M. hat schlechte Laune, deshalb stichelt und piesackt sie, und ich flüchte mich in J.s Arme als ich nicht weiter weiß, als ich kein Kontra mehr geben will und kann. Ich bin froh, dass du gekommen bist, sage ich, und sie sagt, Ich auch. Und als wir uns die Bettdecke über die Köpfe ziehen, kann ich es wieder kaum fassen; dass sie mich so nah kommen lässt, dass sie mir verzeihen will, und vielleicht sogar verzeihen kann.

with soggy clothes and breeze blocks

Alles ist anders.

Als ich das ausspreche, lachst du und sagst, du hast dir genau das vorgestellt, in den ersten Wochen nach der Trennung. Später sagst du, du willst nicht wieder mit mir zusammen sein. Dass du das jetzt weißt. Und ich küsse dich trotzdem, küsse dich, weil deine Küsse etwas anderes zu sagen scheinen; weil deine Küsse mich wollen und mir sagen, dass das nie aufhört.

Das Wasser wirkt, als hätte jemand darin einen Pinsel ausgewaschen; dunkel, schwarz, unsere Füße eingetunkt; ich platsche ein bisschen, aus Verlegenheit, aus Scham. Ihre Kiefer malen. Sie starrt mich in Grund und Boden. Ich starre auf ihre Arme, ihre Schultern, die stark und schön sind; ich fühle mich: eingestampft, ausgeleert, unverstanden. 

Einmal greife ich mir meine Tasche, vor lauter Unverstandenheit – nein, eigentlich, weil sie sich weigert, zu verstehen, weil sie mich absichtlich verletzt und beleidigt, und jedes Recht dazu hat, nur muss ich es mir nicht unbegrenzt anhören – jedenfalls greife ich die Tasche und fühle den Schwung, fühle den Ärger, der mich nach Hause tragen könnte, der mich Gesicht und Herz verschließen lassen könnte aber ich will - „Ich will nicht gehen“, sage ich, und setze mich wieder. 

Sie schaut bloß. Sie hätte mich gehen lassen.

Sie umarmen wollen, nicht wissen, wie, und was sie will, was will sie, wie schaut sie mich an, was passiert jetzt. Und dann sitzen wir ganz nah, und ich spüre ihren Atem, spüre, dass ihr Körper sich ebenfalls nach mir sehnt, und als ich meinen Kopf aus ihrer Halsbeuge – ihr Haar kitzelt mich ein bisschen, ich nehme wahr – nehme wahr, ganz deutlich, wie sonst nie – meinen Kopf aus dieser Kuhle zwischen Schulter und Hals hebe, ganz langsam, da weiß ich schon, was passieren wird, und sie weiß es auch, und ich sehe – oder bilde mir ein – Tränen in ihren Augen, sie kämpft mit sich, sie will nicht und will doch, und in mir gibt es nichts, das nicht will. 

Und ihre Lippen sind weich, und ihre Zunge stört mich nicht, wie andere Zungen mich stören.

Ich war noch nie jemandem so nah, sage ich, und sie verzieht ihr Gesicht. Das bringt ihr nicht viel, weiß ich, wenn all die Nähe auf einer Lüge basiert hat. Aber gerade jetzt, genau jetzt fällt meine Maske, und sie sieht, sieht alles, was dahinter ist, und als wir uns küssen reißt es mir den Boden unter den Füßen weg. Ich bin schutz- und lügenlos, lückenlos ihr hingehalten, hingegeben, aber sie will nicht in den Schatten kriechen, sie will keine halben Sachen.

Wir können uns gegenseitig nicht geben, was wir wollen, sagt sie, und ich denke, dass sich vielleicht gerade ändert, was ich will. Die Leute sagen mir, das kannst du vergessen, das wird nichts, lass die mal in Ruhe. Aber ich will nicht. Das will ich nicht.

for stealing your heart away

"Du bist frei", lachte sie bitter.

"Kannst küssen wen du willst, schlafen mit wem du willst." Bin ich frei, bin ich verloren; kann man beides nur zur gleichen Zeit sein?

Ich fühle etwas, endlich fühle ich etwas, das war es doch, was ich wollte, oder nicht? Das ist es doch, hinter dem ich her war. Hier ist es, und es ist Schmerz; ich wusste nicht, dass ich solch heftigen Schmerz empfinden kann. Vielleicht habe ich es bloß verlernt. Vielleicht habe ich mich daran gewöhnt, Schmerzen erspart zu bekommen; bestimmt sogar. 

Räum alles weg, was dich an mich erinnert, sagt sie, als sei es nicht sie, die ich damit aus meinem Leben radiere. Es hilft, sagt sie, und lächelt traurig. Ich schüttle bloß den Kopf. Später raffe ich tatsächlich alles zusammen, was mir in den Blick fällt; die Kerze landet im Müll, ihre Karten in einer Tüte, all die Karten, die sie mir geschickt hat, und ihr Kissen. Ich stopfe alles zusammen, greife mir Schlüssel und Handy und stürme in die Nacht. Tanze mir Schwermut aus dem Körper.

Gegen drei stapfe ich summend die Treppe hoch, mit dröhnenden Ohren und trockenem Mund. Es ist am besten so, sage ich mein Mantra auf, und schrubbe mir das Salz von den Wimpern, und den Schweiß von der Stirn. Aber im Bett kapituliere ich. Das Kissen fehlt, obwohl es nur klein ist, und eigentlich ohne Bedeutung; sie hatte es mir mitgegeben, für die Busfahrt, und danach lag es eben im Bett, weil ich nicht wusste, wohin damit. Jetzt klammere ich mich daran, als hinge mein Leben davon ab, und vertraue ihm meine Verzweiflung an. 

Ich habe versagt, enttäuscht und verloren. Deshalb schluchze ich. Sie glaubt nicht mehr daran, an uns; deshalb schluchze ich. Und, weil sie vielleicht Recht hat. Weil ich nicht will, dass sie Recht hat. Weil ich sie vermisse.

Besonders deshalb.

crumble to the sea

Sterben?, sagt sie. So bald wie möglich.

Mein Blick verengt sich. Sie steht da, ans Fenster gelehnt, eine Dose Bier in der Hand, und schaut vage ins Nichts.

"Warum tust du es dann nicht einfach."

Sie schaut auf, fragend, verwirrt; die Härte in meiner Stimme hat sie verletzt. Ihr Blick tastet mich ab.

"Ich will einen friedlichen Tod", sagt sie dann. "Deshalb."

"Dann nimm Tabletten", sage ich, "warum nimmst du nicht einfach Tabletten und bringst es hinter dich, verdammt."

Sie schaut mich still an. 

"Weil ich feige bin."

Den letzten Schluck kippe ich mir auf die Zunge, dann wird die Dose zerquetscht, und landet leise klappernd im Hinterhof.

Ich verstehe das irgendwie, sagt jemand, der dabei steht, und ich muss mir den Mist nicht anhören, muss mir keine Diskussion darüber anhören, wie lebenswert das Leben denn nun wirklich ist, und überhaupt, sind wir nicht alle ein bisschen suizidgefährdet. Hatten wir diese Gedanken nicht alle schon mal, Nein, sage ich laut, ich verstehe das nicht.

a thread to begin

Du bist so unsicher, wirft sie mir vor. Und sie hat recht, es mir vorzuwerfen. Ich stolpere durchs Leben und rede mir das Unbequeme dramatisch, und das Schöne zu Scherben.  

Manchmal muss man ein paar Zeilen löschen, um neue Worte zu schöpfen. Ich bin ein bisschen wie im Halbschlaf; ein bisschen nicht da, obwohl das nicht stimmt, jedenfalls nicht immer, und eigentlich nicht oft. Ich bin schon da, und ich sehe und nehme wahr und existiere, aber nichts davon hinterlässt einen Eindruck.  

Dass ich es nicht verstehe – könnte damit zusammenhängen, dass ich es selbst noch nie empfunden habe. Liebe. Dieses monströse, alles verschlingende Wort, so mächtig und platt zugleich; zu viele Füße sind schon darüber getrampelt, zu viele Hände haben sich danach ausgestreckt. 

Was ist, fragt sie, und ich finde mein Lächeln auf ihren Lippen wieder. Nichts, sage ich, und schmiege mich an sie, und drücke Küsse auf Lippen, Wange, Hals. Wärme umwogt mich. Wärme kitzelt in der Magengrube. Fest hält sie mich, und ich will meine Freude auf sie übertragen wissen, will, dass meine Küsse ihr sagen, was mein Mund sich zu formen weigert. Was sagen Worte schon. Dass sie immer so viel mit sich tragen, so viel implizieren müssen. Vor allem diese drei Worte; sie versprechen so viel. Und ich kann längst nicht sicher sein, auch nur die Hälfte dieser Versprechungen einhalten zu können. Ob ich es meine. 

Ob ich es will.

shut the door tight

Das ist jetzt zwei Jahre her.

       QM: Hey

                     Lass mal weggehen, irgendwann.
                        Lass uns feiern gehen, und die Welt vergessen.

                          Ja?

      A: Und dann?

       QMUnd dann -
                     Ihr dabei zusehen, wie sie sich auflöst.
                  Die Welt. Oder die Erinnerung daran.

heading downstream

Sie sitzt auf dem Teppichboden, Kopf gesenkt; Strähnen ihres dunklen Schopfes verbergen Stirn und Augen.

Ich: Ratlos, hilflos. Still. Dann rutsche ich zu ihr herüber, rutsche ganz nah an sie heran, ziehe ihren Kopf an meine Brust. Ein leises Schluchzen wringt sich aus ihrer. Meine Hand streicht ihren Rücken. Ich lehne den Kopf an ihren. Atme in ihre Schulterbeuge. Ich will, dass sie weiß: Das Leben geht weiter. Und dass sie weiß: Ich will ihr nah sein. Ihr Kraft geben. Ich drücke einen Kuss in ihren Nacken und weiß: Nichts davon hilft. Nicht wirklich. Ich kann es nur trotzdem versuchen.

inside your ancient eyes

Die Sonne malt mir Schattenmuster an die Wand. 

Aufgewacht. Blinzelnd: Urlaubsstimmung, ungestüme Freude; ich bin wieder Kind, die Welt wieder Spielplatz, und alles will entdeckt, betrachtet, gekostet werden. Kaum hat mich der letzte Tropfen Duschwasser berührt, zieht es mich schon hin, zum Fenster, zur Sonne, und obwohl das Fenster einen Spalt breit offen steht, gewinnt die Wärme die Überhand; streichelnde, liebkosende Wärme, ganz anders als alles, was der Winter zu bieten hat. Heizung, Kamin; nichts ist deren Wärme gegen das hier. 

Diese Wärme macht nicht schläfrig. Diese Wärme macht leicht, und froh. 

Aber da ist diese ständige Hast, das Aufspringen, der Wunsch nach Verbesserung. Perfektion? Die Möglichkeiten. Der Moment ist gut, und schön, das sehe ich, aber die Gedanken ruhen sich nicht aus; ein Kaffee, vielleicht, könnte den Moment noch besser machen, oder das Gefühl frisch geputzter Zähne. Vielleicht lieber Tee, aber was, wenn die Sonne dann nicht mehr – ? Sollte man vielleicht besser – ?

with truth the only key

Schlittschuh fahren, und jauchzen, und beinahe das Gleichgewicht verlieren, und Hände greifen.

Was ich 2012 lieben gelernt habe: Überdimensional große Badehandtücher. Knoblauch, in rauen Mengen. Funken über der Kerze. Öl auf Haut. Wissen, was kommt. Aufgerissene Augen, vor Aufregung, und Neugier, und Freude. Altes neu. Neues vertraut. Verändert fühlen. Tee kochen. Albern sein. Geküsst werden. Überall. 

Wenn wir uns so umschlingen, und nichts trennt uns voneinander als die Haut des jeweils anderen. Wenn sie so den Kopf schüttelt, weil ihr gefällt, wie ich tanze. Wenn sie sagt, dass ich schön bin, und ich spüre, dass der Protestschrei in meinem Inneren ein bisschen leiser geworden ist. Wenn sie die Augen geschlossen hält, und ich die Konturen ihres Gesichts mit dem Finger nachfahre. Ganz langsam.

Im Bett zu liegen, neben ihr; das ist wie eine Pause von der Welt. Es ist, als habe jemand eine Blase um uns gewoben während wir schliefen. Auf einmal gibt es ein Hier und ein Draußen, und alles, was zu letzterem gehört, ist ungemein farblos und besitzt kaum Gewicht. Auch an Reiz hat es eingebüßt. Mein Universum reicht bis zur Bettkante, vielleicht bis zur Zimmertür, und endet dort.

Wir wachen auf, und die Welt hat von ihrer Dringlichkeit verloren. Zeit kann mich nicht mehr drängen, nicht wirklich, und du bleibst einfach liegen, als der Wecker dich wachruft.