Des Menschen Drang, fortwährend alles zu hinterfragen, ist sein Untergang. Die Frage nach dem Warum dient nicht ausschließlich der Entdeckung, der Fortentwicklung; sie kann auch ganz einfach zerstören. Sie sollte manchmal nicht gestellt werden. (Und trotzdem flüstert es leise in deinem Kopf.)
Ein dickbauchiger, zinnener Kessel über einem kleinen Feuerchen.
Steinboden, violette Flammen.
Ab und zu zischt etwas, und Dunstschwaden entsteigen dem brodelnden Kesselinhalt, hin und wieder ein platschendes Plumpsen, als seien gleich mehrere Steine auf einmal vom Herzen in den Kessel gefallen. Unbegreifliche Farben vermischen sich, spielen miteinander und verlieren sich in matt schimmernden Schlieren.
In scheinbarer Ziellosigkeit schweben kleine Fläschchen über dem Bild, ziehen ihre Kreise, und wie von Geisterhand schütten sie Schlückchen ihres Inhalts in den großen Kessel. Mal mehr, mal weniger; einige liegen zerbrochen am Boden.
Einen Schuss Tagträume, vermischt mit zähflüssig tropfender Wirklichkeit; ein paar Tropfen Einbildungskraft – Der Inhalt des Kessels beginnt zu strahlen, beginnt in gleißendem Weiß zu strahlen; doch schon senkt sich erneut ein Fläschchen hinab und die Flüssigkeit trübt sich, mit Zweifeln versetzt, mit verdunkelnden Enttäuschungen. Fragezeichen sirren von der hohen Decke herab und klirren leise bei ihrem Aufprall, kalte Blicke gleiten schlangengleich hinein;
und ich würge,
will den verdammten Kessel umstürzen
oder wenigstens jedes Fragezeichen einzeln herausfischen.
Doch sie haben sich längst aufgelöst, sind verschmolzen mit dem restlichen Brei, der meinen Alltag darstellt; mein Leben. Alles.
Und es bleibt mir nichts anderes übrig, als mich über jedes Aufleuchten zu freuen. Und die dunklen Tage irgendwie zu überstehen.
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